Entdeckt jenseits der großen Touristenströme

3 12 2012

Schön geschmückte Hauseingänge und Hofeinfahrten. Zäune aus Holz, Kunststoff oder Metall. Gerade in diesen Tagen versuchen Nachbarn, sich zu übertrumpfen. Dass in anderen Gegenden unserer Erde die Menschen froh sind, überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben und ihre kleine Scholle so gut es geht von anderen abgrenzen, das wurde den Pasewalkern am Sonnabend wieder bewusst. Da trafen sich in der Galerie des Pasewalker Oskar-Picht-Gymnasiums Kunstfreunde, um die Ausstellung „Nomadenland“ zu eröffnen.

Der 1979 in Schwerin geborene und heute in Berlin lebenden Fotograf Sebastian Koth bereiste die Mongolei. Abseits der offiziellen Wege entstanden im März vor den Toren Ulan Bators Fotos von Zäunen. Diese trennen die Jurten voneinander. Nichts Prunkvolles, Zusammengesuchtes aus Brettern und Metall. Grün fehlt. Manchmal Bretterzäune, so weit das Auge reicht. Menschen gibt es keine auf den Bildern, nur karge Landschaft. Der sieht man an, dass der Regen fehlt. Wie die schlichten Fotografien zustande gekommen sind, erklärt der Berliner Autor Stephan Bliemel. Für ihn stellen die Bilder auch ein Stückchen Sehnsucht nach dem Ursprünglichen dar. Bliemel erzählt die Geschichte von den Regenmachern, die ins Land gekommen sind. Allerdings ohne Erfolg. Doch man dürfe sich die Gegend nicht als Slums vorstellen. Manche der Jurtenbewohner fahren am Morgen ganz normal zur Arbeit in das Büro oder in die Fabrik. Was bleibt, ist die Hoffnung auf ein besseres Leben.

Der Sinn der Bilder erschließt sich dem Betrachter erst auf den zweiten Blick, sagt Schulleiter Rüdiger Hundt. Wer sich die Schau ansehen möchte, hat dazu bis zum 1. Februar Gelegenheit.

 
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