Auf der Suche nach der Zukunft

 

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Endlich Abi – und jetzt? So heißt unsere kleine Serie über junge Leute aus der Region. Viele haben schon genaue Vorstellungen von ihrer Zukunft, andere tasten sich erst noch an ihre eigenen Träume heran. Heute: Marko Weiß.

Nordkurier vom 12.06.2012, Robert Komnick

Marko Weiß (18) kann sich – zunächst – zurücklehnen: Nach dem letzten Schultag, der mit großem Programm auf dem Schulhof des Pasewalker Oskar-Picht- Gymnasiums gefeiert wurde, ist der Abiball am Freitag der nächste Höhepunkt für ihn. Sämtliche schriftliche Prüfungen hat Marko Weiß hinter sich. Gerade erst hat er sein mündliches Abitur mit 10 von 15 möglichen Punkten abgelegt. Musik als Prüfungsfach war sein Wunsch. Kein Wunder, war er doch fünf Jahre lang Mitglied im schuleigenen Chor. Die vergangenen drei Monate waren für den jungen Mann natürlich stressig. In der Schule lag er immer im guten Mittelfeld, war nie der Schlechteste oder der Beste. „Trotzdem war ich schon immer zuversichtlich, die Schule im ersten Anlauf erfolgreich abschließen zu können.“ Was er ja nun geschafft hat. Doch da kommt die nächste Hürde: Wie geht es jetzt weiter?

Das Phänomen der Unentschlossenheit vor und nach dem Abschluss taucht im Leben vieler Schüler auf. Berufswünsche wechseln regelmäßig. So wollte Marko Weiß mal Polizist werden, mal Hotelfachmann. Als er merkte, dass er das Zeug hat, Abi zu machen, konnte er sich vorstellen, auch im Management eines Hotels zu arbeiten. „Diese Pläne sind Vergangenheit. Ein Studium in den Bereichen Recht, Wirtschaft und Soziales ist das, was mich beschäftigt. Ich könnte mich gut in der Rolle eines Sozialversicherungsfachangestellten sehen“, schildert er.

Für den kommenden Sommer schmiedet Marko Weiß jedoch sportliche Pläne. 2009 kam er durch seinen Opa zum Basketballspielen. Seitdem liebt er diesen Sport. Marko durfte sogar in Berlin an einem Basketballcamp teilnehmen, in dem mit Jugendnationalspielern trainiert wurde. Auch erste Einstellungstests bei großen Vereinen kamen dazu. Damals bestand er die Tests. Ein Schulwechsel war aber zu kompliziert und machte ihm somit einen Strich durch die Rechnung. „Ich wollte mich erst mal auf das Abitur konzentrieren, um einen Plan B in der Hinterhand zu haben“, erzählt Marko Weiß. Doch jetzt wittert er seine Chance: „In wenigen Wochen stelle ich mich bei der Basketballgemeinschaft Göttingen ’74 sowie bei der Eintracht Frankfurt vor. Beide Vereine spielen in der ersten Regionalliga. Ich könnte Glück haben und in eine Mannschaft kommen, denn beim Basketball besteht die Möglichkeit, spät einzusteigen. Das ist anders als beim Fußball“, erklärt der 18-Jährige, der regelmäßig und intensiv für sein Vorhaben trainiert. Um sich durchgehend fitzuhalten, fährt er Rad und probiert auch andere Ballsportarten aus. Vielleicht geht sein Traum, Sportler zu sein, eines Tages in Erfüllung! Vielleicht auch nicht. Aber dann kann er ja studieren.