Faule Äpfel, Rammstein und Schiller

Welche Gemeinsamkeit besitzen faule Äpfel, Rammstein und Friedrich Schiller? Auf den ersten Blick keine. Auf den zweiten Blick genügt es ja schon, nur eine Gemeinsamkeit zu finden. Das tertium comparationis aber ist Schillers Sturm und Drang-Drama „Kabale und Liebe“, das er im jungen Alter von 23 Jahren schrieb. Dieses Stück verfolgten gestern Abend im Kleinen Saal der Uckermärkischen Bühnen Schwedt zweieinhalb Stunden kurz 38 Elft- und Zwölftklässler unseres Gymnasiums.

Dass Äpfel in der Geschichte und Literatur der Menschheit eine besondere Bedeutung besitzen, erkennt man nur zu gut an deren Darstellung in Märchen, der Genesis im Alten Testament sowie in dramatischen Werken der deutschen Literatur. Der Geruch oder besser das Aroma von faulen Äpfeln jedoch im Schreibtisch inspirierte den eher Philosophen als Literaten Friedrich Schiller zu seinen Werken und somit auch zu „Kabale und Liebe“. Aber wie passt jetzt die deutsche Rockband Rammstein dazu? In ihren Liedern thematisieren sie u. a. die Liebe. Eines der Lieder, „Amour“, spricht davon, „mir Gift“ zu geben und behauptet, „die Liebe [sei] ein wildes Tier / In die Falle gehst du ihr / In die Augen starrt sie dir / verzaubert wenn ihr Blick dich trifft“. Die Szenenübergänge im gestrigen Stück wurden musikalisch durch Rammstein-Songs begleitet, deren Lautstärke so manchen Schüler und auch mich erschrak; deren Inhalt widerum die Aussagekraft des Dramas unterstützte. 

Die Liebe beschäftigte ebenso die Hauptfiguren in Schillers Stück: Ferdinand, ein Adliger, und Luise, eine bürgerliche Musikertochter, verlieben sich ineinander. Ihre innige, echte Bindung wird aber durch Intrigen („Kabale“) des Hofes zerstört, so dass Ferdinand letztlich nur den Ausweg im gemeinsamen Tod der beiden durch vergiftete Limonade erkennt.  

Aufmerksam verfolgten die Schüler das Geschehen, auch weil sie durch die unmittelbare Nähe zur Bühne den Atem der Schauspieler fast spüren konnten. Für die jungen Zuschauer gut verständlich war das Stück inszeniert. Und auf zumeist entspannte Gesichter traf man in der Pause, die die Zugänglichkeit des Stückes verdeutlichten. Einmal wieder wird klar, dass das Sehen eines Dramas beim Verstehen desselben hilfreich sein kann; viele Facetten, die man überliest, werden in einer Aufführung nicht übersehen, so auch ein Fazit der Schüler.

Zu den Schiller-Fans zählen nunmehr: 11aAnnaSophiaJennyLisaToniJanPaul11bLisaAnnaNoraJuliaVeronikaJosiChrissi

AlenaFränziAlwinFrauSchwarz12aJankaFranziJulianMarcoJessicaPaulineChristoph12BJulia

EllenorRossiCaroKajFetiEteMaxNicoleJuliachristinDennisIch12cJuliaJessicaMaxFrauRunge

 

Und hier ein paar unzensierte Schülermeinungen:

Eine kulturelle Bereicherung.

Beeindruckend!

Laute Musik.

Viel besser als Fernsehen!

Es war lustig!

Ohne viele Requisiten gut dargestellt.

Bestes Stück, das ich bis jetzt gesehen habe.

Alt und neu gut verbunden.

Musik war cool.

Emotionsreich.

 

 
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