Ein Raum der Begegnung in Annas Sinn

Elke und Olaf Stegemann engagieren sich nach dem Tod ihrer Tochter. Jetzt gab es 1000 Euro für das Oskar-Picht-Gymnasium.

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von Angela Stegemann, Nordkurier vom 09.07.2011

Aus Trauer kann auch Stärke erwachsen. So wie bei dem Pasewalker Arztehepaar Elke und Olaf Stegemann. Im Februar des Vorjahres nahm sich ihre einzige Tochter Anna das Leben. Die 22-Jährige studierte in Frankfurt am Main Pädagogik in den Fachrichtungen Psychologie und Soziologie.

Schon mit dem Abschiednehmen wollten sie im Sinne ihres Kindes besondere Wege gehen. So baten sie statt Blumen und Kränzen um eine Spende. Damit bedacht werden sollen die Einrichtungen, an denen Anna sich wohlfühlte und engagierte. Einen Teil des Geldes übergaben Annas Eltern dem Pasewalker Oskar-Picht-Gymnasium. Dort machte Anna ihr Abitur. „Ein stilles Mädchen mit einer Ader für soziale Dinge“, erinnert sich Schulleiter Rüdiger Hundt.

Mit Hilfe des Geldes wird an ihrer einstigen Schule ein Raum der Begegnung eingerichtet. Am Gymnasium ist man froh darüber, dass an der Einrichtung seit dem 1. April eine Schulsozialarbeiterin tätig ist. In eben jenem Raum soll für die Schüler Gelegenheit sein, über Probleme zu reden. Dieser soll ansprechend gestaltet werden. Anna liebte klare Farben. Deshalb dominieren Rot, Schwarz und Weiß. Von dem Geld wurde bereits ein großes Sofa gekauft. Wie sich die Eltern im Sinne ihrer Tochter engagieren, wird an der Schule mit großem Respekt verfolgt. Deshalb wurde ein kleiner Empfang organisiert, zu der auch ehemalige Lehrer Annas kamen. Die Schüler finden es gut, wie sich die Eltern einbringen. Auch Mädchen und Jungen einer Schülerfirma des Gymnasiums spendieren von ihrem Erlös 500 Euro für die Einrichtung. Davon sollen ein Tisch und Stühle gekauft werden. Im Raum der Begegnung fand ein Bild Annas Platz.

Für Elke und Olaf Stegemann gab es noch eine kleine Überraschung. Rüdiger Hundt schenkte ihnen eine Grafik von Rom, die ein Schüler angefertigt hat. Elke Stegemann, die Kunst mag, ist sichtlich gerührt. In diesem Jahr war bereits eine Frauen-Generationsreise geplant, erzählt sie. Anna, ihre Mutter und ihre Oma wollten gemeinsam in die italienische Hauptstadt fahren. Im Gedenken an ihr geliebtes Mädchen fuhren Elke Stegemann und ihre Mutter trotzdem nach Rom.

Die Eltern finden es gut, dass die Schüler im neuen Zimmer eine kompetente Ansprechpartnerin haben. Oft wisse man nicht, was in den Köpfen junger Leute vonstatten gehe. Glück sei es dann, wenn die Probleme gelöst werden können. Elke Stegemann überreicht dem Schulleiter ein rotes Kuvert. Das Geld, das es enthält, spendeten noch einmal Patienten, um sich ebenfalls an dem Projekt zu beteiligen.

 
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