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"Wenn ihr so richtig toll seid, geht ihr los"

Von Angela Stegemann (Nordkurier vom 11.03.2011)

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Der Vaterstolz steht Rüdiger Hundt ins Gesicht geschrieben. Der Leiter des Pasewalker Oskar-Picht-Gymnasiums eröffnete die 35. Ausstellung in der Galerie der Schule. Zu der Person, die diesmal ihre Arbeiten ausstellt, hat er eine ganz besondere Beziehung: Der Strasburger Georg Hundt ist sein Sohn. Gemeinsam mit dessen Freund Richard Stickel, beide Jahrgang 1985, legte er 2005 am Pasewalker Gymnasium sein Abitur ab.

Da beide schon an der Schule als sehr einfallsreich galten, mit einem Händchen für's Künstlerische und Kreative, hegte das Duo auch einen gemeinsam Studienwunsch. Beiden gelang es tatsächlich, die begehrten Studienplätze an der Hochschule Wismar zu ergattern. Dort belegen sie den Studiengang Kommunikationsdesign und Medien. Mittlerweile sind beide im zehnten Semester. In diesem Jahr wollen sie ihr Diplom in der Tasche haben. So kurz vor dem Ziel sahen die beiden eine gute Möglichkeit, in ihrer alten Schule, in der sie sich einst im Leistungskurs Kunst versuchten, zu zeigen, was aus ihnen wurde. Zu sehen sind auch die Arbeiten sechs weiterer Kommilitonen: Christoph Meyer, Robert Segler (beide Rostock), Katharina Grabowski (Bützow), Franziska Pönisch (Dresden) und Kristin Eichmann aus dem Pasewalker Ortsteil Friedberg. Jeder hat sich etwas Anderem verschrieben. Zu sehen sind Plakate, Flyer, Logos, Fotografien, Malereien, Illustrationen, Comics, Layouts und Magazine. Für den Ausstellungsmacher und Kunstfreund Rüdiger Hundt hatte das zunächst "etwas von Gemischtwarenladen". Wie bringt man all die Bereiche am besten unter? Aber dann findet er, dass es passt. Auch Animationsfilme werden gezeigt. Und dann wirft jemand aus dem Publikum die Frage in den Raum, ob man denn später davon leben könne. Das ist so kurz vor dem Ende des Studiums eine der Hauptfragen für die Studenten. Am weitesten ist da wohl Richard Stickel. Er hat seit 2006 seine eigene Firma. Das Logo des gerade in Pasewalk neu eröffneten Café Herta stammt von ihm. Außerdem hat er sich auf die Gestaltung von Internetseiten spezialisiert. Ob er sich aber nach dem Studium nur seiner Firma widmet oder etwas völlig Anderes ausprobiert, ist noch offen. Hamburg habe für ihn eine starke Magie, räumt er ein. Georg sagt "keine Ahnung", wenn es um konkrete Zukunftsvorstellungen geht. Er würde sich am liebsten der Fotografie widmen, in einem Verlag arbeiten. In Wismar ist er losgezogen und hat Motive für Postkarten gesucht, andere als das Übliche. Die Postkarten gibt es sogar schon zu kaufen. Auch mit Hochzeitsfotos hat er sich schon versucht. Doch für beide Strasburger steht fest: In Mecklenburg-Vorpommern lässt es sich gut leben, aber für Leute ihres Faches ist es schwer, dort ihr Geld zu verdienen. Deshalb wollen sie weg. Vater Hundt bedauert das, aber zeigt Verständnis. "Wenn ihr so richtig toll seid, dann geht ihr los", sagt er.

Aktualisiert (Freitag, den 11. März 2011 um 11:59 Uhr)

 
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